Eine kleine Bemerkung am Rande:
Der Philosoph Theodor W. Adorno sah in Odysseus den ersten modernen Menschentyp in der Literaturgeschichte, denn dieser sei der erste Charakter, der sich nicht den Göttern und dem Schicksal ergeben habe, sondern – manchmal unter Leugnung seiner Identität – erfolgreich gegen beide ankämpfte und damit erst zum Herrscher über sein eigenes Geschick wurde.
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Theaterpädagogik

Theater und Pädagogik!
Wozu Theaterpädagogik?

Theater ist modern, Theater ist uralt… Es ist schon seit der Antike Bestandteil menschlichen Zusammenlebens, sei es als Mysterienspiel oder als kultisches Ritual, am feinen Hofe oder auf der volkstümlichen Wanderbühne, als freie Kunst- und Darstellungsfläche oder als Bestandteil staatlicher Kultur- und Bildungspolitik.

Theater hat einen festen Platz in allen Kulturen der Welt.

Die mündliche Dichtung war Vorläufer des Theaterspiels. So wurden Geschichten in Reime und Rhythmen gepackt und mit künstlerisch-darstellerischem Geschick dem Publikum vorgetragen.
Dies diente nicht nur dazu, dem Publikum eine bildliche Vorstellung vom Geschehenen zu ermöglichen. Es  war auch eine Technik, ein Handwerkszeug der Dichter, Barden und Schauspieler, bereits erzählte Geschichten zu behalten und immer wieder weitergeben zu können.
Der Begründer des interaktiven Playback-Theaters, Jonathan Fox ist der Ansicht, dass die Vorlagen für Homers „Odyssee“ auf dem erzählenden, improvisatorischen Theater aufbauen; dass die eigentliche Geschichte der berühmten Irrfahrt des Odysseus nach Ithaka auf diese Weise entstanden ist und nicht, wie lange angenommen, von einem Mann geschrieben wurde.

Geschichten gibt es viele und Fantasie hat jeder Mensch. Doch dies reicht nicht aus, wenn man Theater spielen will. Hierzu benötigt man Gefühl und Technik gleichermaßen:

Ein Darsteller, ein Schauspieler sucht stets nach dem Kern in der zu erzählenden Geschichte, mit dem Bewusstsein für das Außergewöhnliche.

Dies fordert die Fähigkeit, dass der Akteur eine andere Rolle als sich selbst „spielen“ kann. Letztendlich geht es auch im Alltag um nichts anderes: in jeder Situation spielen wir eine andere Rolle, denn es ist ein anderes Spiel.
Gutes Wahrnehmungsvermögen gehört deshalb zum Handwerkszeug eines jeden Schauspielers. Ohne diese Fähigkeit ist er nicht in der Lage, glaubwürdig in verschiedene Rollen zu schlüpfen.

Durch verschiedene theaterpädagogische Methoden, wie sie zum Beispiel das Improvisationstheater verwendet („Theatersport“ von K. Johnstone, „Playback Theater“ von Jonathan Fox/Jo Salas, „Theater Games“ von Viola Spolin und das „Forumtheater“ von Augusto Boal), werden alle Sinne geschärft und bieten damit die Ausgangsbasis für einen künstlerischen Prozess, der im (selbst-)bewussten Theater-Spiel mündet.

 

 

 

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